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Geschrieben von Dots am 30.04.2024, 10:26 Uhr

Junge Junge

Das Mediendebakel ist ein schlimmes, zum einen, dass die Printpresse den Sprung in die Online-Welt nicht wirklich geschafft hat oder sich nicht auf Social Media durchsetzen kann (weil zu wenige deren Kanäle abonnieren oder die falschen, nämlich die Algorithmuszersetzer), und hinzu kommt, dass teilweise wirklich "alle dasselbe schreiben", wenn nämlich aus dem Grund "erster" sein zu wollen, Agenturmeldungen ohne Einordnung über den Ticker gehen. In einer Gesellschaft der Überschriftenleser (zu denen nicht nur die Jugend, sondern auch ein großer Teil der Älteren gehört) sieht es dann wirklich nach "das steht doch überall", und Agenturmeldungen bringen natürlich auch die seriösen Medien. Die Einordnungen, die teilweise kommen, oft aber eben leider auch nicht, liest dann hinterher keiner mehr, hat auch nicht so viel Erregungspotenzial.

Und so filtern auch traditionelle Medien plötzlich nach Aufmerksamkeitsökonomie, jede*r fühlt sich halbwegs informiert, aber guckt nicht mehr dahinter. Dazu kommen dann auch noch Mechanismen wie die, die die Knallchargen von Cicero gerade bedient haben: Weil die auch unbedingt ihren "Correctiv-Moment" haben wollten, wird eine Lappalie, die keiner Erwähnung wert wäre, zum Ereignis hochgejazzt, weil man die Einsicht in die Unterlagen ja einklagen musste, hat ja Geld gekostet, also müssen wir da ein großes Ding draus machen, das möglichst viele lesen und sich darüber aufregen wollen.

Dieses allgemeine Mediendebakel ist m. E. auch ein Mit-Grund dafür, weshalb sich die Bevölkerung immer weiter von dem abkoppelt, was eigentlich wirklich in diesem Staat und international vor sich geht oder naturwissenschaftlich gesicherte Fakten plötzlich auch durch Meinungsbeiträge "eingeordnet" werden, wenn sie nicht ins eigene ideologische Spektrum passen, während über vermeintliche "Skandale" nicht mehr differenziert berichtet wird, weil dann das lukrative Erregungspotenzial nicht zu erzielen wäre.

Keine Ahnung, wie da die Lösung aussehen soll, ich habe in letzter Zeit auch desöfteren Artikel in der Zeit, der FAZ oder dem Handelsblatt gelesen, bei denen ich gedacht habe: Wie kommt man oder frau dazu, so einen hanebüchenen Mist zu schreiben? Das gleiche gilt teilweise auch für die ÖR-Medien, allerdings weniger, weil dahinter größere Redaktionen stehen und die sich schneller (und überhaupt) korrigieren.

 
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